Zu einem Verkehrsunfall der besonderen Art kam es in den frühen Abendstunden des 7.Februars 1967 im Bereich der Hühnerhäuser-Kreuzung. Ein mit etwa 25000 Litern Heizöl beladener Tanklastzug befuhr die Flensburger Straße von Süden kommend und mußte einem PKW ausweichen, der unachtsam vom Parkplatz Hühnerhäuser auf die Flensburger Straße einbog. Der LKW-Fahrer versuchte dem PKW auszuweichen, dabei lenkte er seinen Tanklastzug auf den Gehweg, das Fahrzeug kam ins Schleudern und prallte in die Hausecke des Gebäudes Flensburger Straße 82. Vor dem Aufprall riß der LKW noch eine Peitschenlampe aus der Verankerung und schleifte sie etwa sechs Meter mit ins Haus. Aus diesem Grund mußte rund um die Unfallstelle die Straßenleuchtung ausgeschaltet werden.
Der LKW verkantete sich in der Hausecke, durch den Aufprall riß der Tank auf und es flossen, nach Schätzungen des Kreisbrandmeisters Bartheidel, etwa 7000 Liter Heizöl aus dem Tank.
Die Hauptaufgabe der alarmierten Löschzüge 1 und 2 bestand darin, ein Eindringen des Öls in die Gullys und das Erdreich zu verhindern. Mit Unterstützung von Stadtbauamt-Mitarbeitern wurde Kies an die Unfallstelle transportiert, mit dem dann kleine Dämme um die Unfallstelle und die Gullys angelegt wurden. Mithilfe der zwei städtischen Saugwagen und dem eines privaten Unternehmens wurde das Öl abgepumpt, nach Jagel transportiert und dort abgebrannt. Das restliche Öl konnte mit Spezialmitteln gebunden werden. Das Bindemittel nahm die städtische Kehrmaschine auf, brachte es zur Schuttkippe am Kattenhunder Weg, wo es ebenfalls abgebrannt wurde. Ein Teil des ausgelaufenen Öl gelangte durch die Regenwasserkanalisation in den Graben der Königsallee und somit in den Herkulesteich. Dort wurde es ebenfalls mit Spezialmitteln gebunden.
An dem Tanklastzug aus Gettorf entstand Totalschaden, der Kreisbrandmeister Bartheidel bezifferte den Gesamtschaden dieses Unfalls auf 80000 bis 100000 DM. Am betroffenen Haus stand überhalb der eingedrückten Wand ein Teil der Mauer hervor, diese wurde abgebrochen und notdürftig mit Holz verschalt. Die Wand erhielt eine Abstützung aus Holzbalken. Da das Gebäude nicht einsturzgefährdet war, konnten die Bewohner in dem Haus verbleiben. Der LKW-Fahrer wurde durch den Unfall schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
Neben den Löschzügen Altstadt und Lollfuß wurde auch die Flughafenfeuerwehr Jagel angefordert, diese blieb in Bereitschaft an der Unfallstelle. Während der Bergungsarbeiten wurde die Flensburger Straße komplett gesperrt. Durch die große Zahl an Schaulustigen wurden die Einsatzkräfte zum Teil behindert, so Kreisbrandmeister Bartheidel.
Der Kreisbahnlokführer, Feuerwehrmann und Hobbyfotograf Hans Bosy hat diesen spektakulären Unfall im Bild festgehalten.