Über den Bau eines Einkaufszentrums im Stadtteil Friedrichsberg berichtet die Schleswiger Nachrichten erstmals im Jahr 2003. Damals standen drei Vorschläge zur Diskussion :
- Vorschlag von Carl Schoppmeier-Söhrn vom Juni 2003. Schoppmeier-Söhrn wollte das Einkaufszentrum hinter der Baustoffhandlung Carl Söhrn an der B76 errichten. Die Investitionssumme sollte 5,5 Millionen Euro betragen, die Nutzfläche 4000 Quadratmeter gross sein und es sollten 70 Arbeitplätze geschaffen werden.
- Der Konkurrent Uwe Hahn veröffentlichte seine Pläne für ein Einkaufszentrum in Friedrichsberg im August 2003. Hahn plante die Fläche hinter der östlichen Friedrichstraße (Tegelnoor) ein, hinter der Gebäudezeile Edeka bis einschließlich dem Diakonie-Gebäude. Die Investitionssumme sollte 8 Millionen Euro betragen, die Nutzfläche 5900 Quadratmeter gross sein und 100 Arbeitsplätze sollten geschaffen werden. Als Hauptzufahrt war die Straße Am Öhr vorgesehen, weitere Zufahrten sollten bei Edeka und neben dem Diakonie-Gebäude sein.
Von einem Abriss der genannten Häuserzeile war zu dem Zeitpunkt noch keine Rede. - Zur Diskussion stand auch das Grundstück zwischen Bahnhof und Husumer Baum. Dieser Vorschlag war aber schnell vom Tisch, da die Kommunalpolitiker ihn abgelehnt haben.
Im April 2006 berichten die Schleswiger Nachrichten, dass eine Entscheidung über den Standort des geplanten Einkaufzentrums gefallen ist. So heißt es, daß “nach monatelangen Verhandlungen hinter verschlossenen Türen” der Zuschlag an die Investoren Hahn/Dethlefsen gegangen ist, allerdings in einer stark veränderten Variante als wie die im Jahr 2003 von Hahn vorgestellt.
Der Öffentlichkeit vorgestellt haben diesen Plan der Bauamtsleiter Peter Hopfe sowie die beiden Investoren Hahn und Dethlefsen. Es soll nicht mehr ein einzelner Monumentalbau entstehen, sondern das Einkaufzentrum wird aus drei kleineren Gebäuden bestehen. Zwei davon sollen direkt an der Friedrichstraße gebaut werden, darum wird der Abriss der o.g.Häuserzeile notwendig.
Lange Zeit wurde versucht, für das Diakonie-Gebäude eine Lösung zu finden, um das Gebäude zu erhalten. Da sich die Geschosshöhe des Gebäude nicht mit den Neubauten in Einklang bringen ließ, wurde der Abriss beschlossen. Zudem ist die jetzige Fassade nicht die Ursprungsfassade der Hauses, somit gab es keinen Grund mehr, dieses Haus zu erhalten.
Für das neue Friedrichsberger Einkaufszentrum fallen 20 Gebäude der Abrissbirne zum Opfer. Darunter auch das Diakoniegebäude, für dessen erhalt sich zahlreiche Friedrichsberger eingesetzt haben. Auch das alte Friedrichsberger Kino muss weichen.
Die Investoren Uwe Hahn (Projektgesellschaft Hahn Projekt GmbH &Co.KG), Schwartkell 6, 24866 Busdorf und Gert Dethlefsen (Dethlefsen Projekt GmbH in GbR) planen für das Einkaufszentrum, das bereits im April 2008 eröffnet werden soll, eine Summe von 10 Millionen Euro ein. Der Architekt dieses Bauvorhabens ist Dipl.-Ing. Joachim Hansen, Panellenweg 5, 24866 Busdorf.
Um das aus drei Gebäudekomplexen bestehende Einkaufszentrum bequem erreichen zu können, muss dafür die Bahnhofstraße in Richtung des neuen Einkaufszentrums verlängert werden.
Diese neue Schneise in der Häuserzeile Friedrichstraße ist den Planern besonders wichtig, da diese für die Baufahrzeuge benutzt werden soll. Nach Fertigstellung des Einkaufszentrum stellt diese Straße eine der beiden Hauptanfahrtswege dar.
Nach dem Abtragen der alten Gebäude muß ein Großteil des insgesamt 2,3 Hektar großen Geländes entwässert und verdichtet werden. Für diese Maßnahme sollen 40000 Kubikmeter Kies und Steine dort aufgeschüttet und der Boden mit einem Entwässerungssystem trockengelegt werden.
Das Einkaufszentrum soll eine Gesamtverkaufsfläche von 3500 Quadratmeter erhalten, verteilt auf drei Gebäude. Neben einem Discounter sollen sich auch drei Fachmärkte und ein Lebensmittel-Vollsortimenter dort ansiedeln. Genannt wurden schon folgende Geschäfte: Lebensmittelmarkt SKY, Kloppenburg und der Textildiscounter KiK. Mit weiteren Firmen wird noch verhandelt. Außerdem sollen 400 qm Bürofläche entstehen.
Die Hauptzufahrt wird über den heutigen Öhr-Parkplatz eingerichtet, der aus Gründen der Verkehrsführung komplett umgestaltet werden muß.
Hinter dem Einkaufszentrum wird eine Parkfläche mit 234 Parkplätzen entstehen, die etwa 50m in den heute bestehenden Bruchwald hineingebaut wird. Das Bauamt betont in diesem Zusammenhang, dass die vom Bau betroffenen Naturflächen keine sogenannten 15a-Flächen nach dem Landesnaturschutzgesetz sind.
Während der Baumaßnahmen soll die Friedrichstraße zwischen der Bahnhofstraße und Brockdorff-Rantzau-Str. aufgewertet werden. Vorgesehen sind dafür 470000 Euro. Diese Planung ist aber noch nicht abgeschlossen.
Am 09. August 2007 berichten die Schleswiger Nachrichten über die Verlegung der Erdgasleitungen vom Gaskugelbehälter am Öhr bis in die Richtung Gottorfer Damm. Die alten Leitungen hätten den Druck der darüber entstehenden Parkplätze des Einkaufzentrum nicht mehr standgehalten. Da der Untergrund aus einer Torfschicht besteht, werden die neuen Leitungen auf einem 2m breiten Betonfundament verlegt, das von Stahlbetonpfählen getragen wird, die bis zu 12m tief in die Erde reichen. Durch diese besondere Maßnahme enstehen für die 140m neue Leitungstrasse Kosten von etwa 130000 Euro, die zu 70% von den Investoren des Einkaufszentrums und zu 30% von den Schleswiger Stadtwerken getragen werden. Neben den vier einzelnen Erdgasleitungen werden eine Wasserleitung, ein Starkstromkabel sowie ein Fernmeldekabel verlegt.
Am 16.Oktober 2007 berichten die Schleswiger Nachrichten über den Anfang des Hochbaus. Weiterhin heißt es, daß der geplante Eröffnungstermin zum Beginn der Landesgartenschau im April 2008 nicht eingehalten werden kann, aufgrund der aufwendigen Sicherung des moorastigen Untergrundes. Die Investoren planen jetzt die Eröffnung im Juni 2008.
Die nördliche Friedrichstraße wird von Januar bis April 2008 komplett saniert. Das berichten die Schleswiger Nachrichten am 24.01.2008 . Während im Jahr 2006 lediglich von einer “Aufwertung” der Straße im Bereich zwischen Brockdorff-Rantzau-Str. und Bahnhofstraße die Rede war, werden jetzt die Fahrbahn und die Gehwege neu gestaltet.
Die Straße wird von Montag, 28.01.08 bis spätestens Freitag, 25.04.08 – an diesem Tag wird die Landesgartenschau in Schleswig eröffnet – gesperrt sein, undzwar in zwei Abschnitten. Zunächst wird der Bereich Brockdorff-Rantzau-Str. bis zum Edeka-Parkplatz saniert, anschließend der Abschnitt vom Edeka-Parkplatz bis zur Bahnhofstraße.
In der Zeit vom Montag, 21.04 bis Donnerstag, 24.April 2008 wird die Kreuzung Bahnhofstraße/Friedrichstraße komplett für den Verkehr gesperrt.
Die Eröffnung des Einkaufszentrums ist für Montag, 30.06.2008 geplant, so die SN am 06.06.08. Die Investition beläuft sich auf insgesamt 11,2 Millionen Euro, 4700 qm Verkaufsfläche sind an der Friedrichstraße neu entstanden. Aufgrund des torfhaltigen Untergrundes waren die Erdarbeiten so aufwendig wie beim Bau des Wikingturmes.
Das Einkaufszentrum wurde am Montag, dem 30. Juni 2008, eröffnet.
Galerie – Der Abbruch
Galerie – Neubau und Eröffnung