Im März 2012 ist damit zu rechnen, dass mit dem im letzten Jahr angekündigten Ausbau der Chemnitzstraße begonnen wird.
Der Ausbau der Chemnitzstraße ist aufgrund der Umstellung der Entwässerung von Misch- auf Trennkanalisation erforderlich. Die Chemnitzstraße besteht in dem Abschnitt zwischen Schubystraße und der Klaus-Groth-Straße aus einer 6,00 m breiten Fahrbahn aus Asphalt, die sich zur Schubystraße aufweitet. Die Oberfläche befindet sich in einem desolaten Zustand. Sie weist Verformungen auf, die auf eine mangelnde Tragfähigkeit des Unterbaus hindeutet. Ebenfalls haben sich erhebliche Risse (Reflektionsrisse), die auf eine altersbedingte Versprödung des Bitumens im Asphalt zurückzuführen sind, gebildet. Eine Verlängerung der Liegezeit wurde in der Vergangenheit mit einer bituminösen Oberflächenbehandlung erreicht. Die grobe und unebene Oberflächenstruktur beeinträchtigt die Oberflächenentwässerung erheblich.
Die Chemnitzstraße zwischen der Schubystraße (links) und
der Klaus-Groth-Straße. Dies ist der erste Bauabschnitt. Aufnahme Juni 2011. vergrößern |
Die Chemnitzstraße im Februar 2012.
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Zukünftig wird es auf der Westseite des Straßenverlaufs einen gepflasterten Parkstreifen geben, der Platz für ca. 24 PKW vorhält. Um dem einstigen Alleecharakter der Straße wieder zu beleben, wird Straße nur einseitig mit Bäumen begrünt werden können, da Versorgungsleitungen eine beidseitige Anordnung von Bäumen nicht zulassen. Die Bürgersteige werden zukünftig eine einheitliche Breite von 1,50 aufweisen. Um bei einer Fahrbahnbreite von nur 4,50 m auch einen Begegnungsverkehr mit einem LKW zu ermöglichen, werden abgerundet Bordsteinkanten verbaut werden, die im Bedarfsfall überfahren werden könnten. Mit in das Erneuerungskonzept der Straße wird voraussichtlich auch die Straßenbeleuchtung einfließen. Für diese sieht der Fachbereich Bau eine Umstellung auf energiesparende LED-Lampen vor.
Auf die Anwohner der Chemnitzstraße wird mit dem Ausbau der Trennkanalisation eine finanzielle Beteilung zu kommen. So sind von den geschätzten Gesamtkosten des ersten Bauabschnittes ca. 165.000 € umlagefähig. Eine endgültige Abrechnung der Maßnahme und somit eine kostenmäßige Beteiligung der Anlieger ist jedoch erst nach Fertigstellung der weiteren Bauabschnitte zwei und drei, voraussichtlich im Jahr 2015 möglich. Dennoch ist die Stadt berechtigt Zwischenbescheide ergehen zu lassen.
Es ist geplant, den 1. Teilabschnitt dieser Maßnahme in diesem Jahr abzuschließen. Weitere Bauabschnitte seien anschließend geplant. Dementsprechend wird die Abrechnung des 1. Teilabschnittes nach der derzeit gültigen Satzung erfolgen, die Abrechnung der in den Folgejahren geplanten Baumaßnahmen nach der dann gültigen Satzung.
Historisches
Mit dem Ankauf der “Großhesterberger Koppeln” durch die Stadt Schleswig vom Fiskus im Jahr 1919, konnte die Erschließung eines neuen Stadtteiles beginnen.
In dem Gebiet zwischen der Schubystraße, dem Hesterberg und der Allee wurden neue Wohnungen geschaffen und diese Straßen angelegt : Klaus-Groth-Straße, Bellmannstraße, Chemnitzstraße, Theodor-Storm-Straße und die Fehrsstraße. Dieses Straßennetz wurde durch Notstandsarbeiten mit “wasser-gebundenen Decken” schnell hergestellt und die städtischen Kollegien beschlossen am 3.Juni 1920 die neuen Straßennamen.
RAF-Senkrechtaufnahme vom April 1945. Schubystr. (oben), Chemnitzstr. (links).
In der Bildmitte die Wohnhäuser an der Theodor-Storm-Straße. vergrößern |
Bei Theo Christiansen heißt es :
Allein 1925 konnten 115 neue Wohnungen erstellt werden. Alle Neubaugebiete dieser Zeit tragen die Handschrift Julius Petersens, der in den Bebauungsplänen seine Absichten festgelegt hatte. So z.B. sollte das Gebiet um Bellmann- und Chemnitzstraße den Charakter einer stillen Residenzstadt erhalten und Petersen hat mit den von ihm selbst entworfenen Häusern (Eckhaus Chemnitz-/Bellmannstraße, Höhere Landbauschule und Chemnitzstraße 55) seine Absichten modellhaft dargestellt.
Schleswig 1836-1945/Theo Christiansen
Entwicklungsgeschichte der Stadt Schleswig ab 1870/H.PhilippsenStand : 27.Februar 2012