Das Ausweichkrankenhaus Schleswig ist eine Luftschutzanlage unter dem Martin-Luther-Krankenhaus (heute: Schleiklinikum MLK), mit dessen Bau Ende 1963 begonnen wurde. Diese Anlage wurde trümmersicher und strahlengeschützt geplant, die Arbeiten an diesem Schutzbauwerk wurden jedoch 1971 eingestellt, die Anlage ist im Rohbau geblieben.
Gliederung
Anhang
1. Fotos vom Rundgang durch die Anlage
1. Die Vorgeschichte
Im Januar 1960 nahm der neugegründete Zweckverband “Krankenhaus Schleswig”, eine Krankenhausträgergemeinschaft der Stadt Schleswig und der Kreises Schleswig-Flensburg seine Arbeit auf. Die Aufgabe des Zweckverbandes war u.a. die Durchführung des langersehnten Um- und Neubaus des alten Schleswiger Stadtkrankenhauses, das sich bis dahin im Besitz der Stadt Schleswig befand.
Schon im gleichen Jahr wurden Teile des alten Stadtkrankenhauses abgerissen und der Neubau des Bettenhauses wurde begonnen. Gleichzeitig liefen die Planungen für den Neubau des Funktionsflügels, in dem u.a. die Verwaltung, die Kinderstation sowie die OP-Räume untergebracht werden sollten.
Das Bettenhaus wurde im Mai 1963 fertiggstellt, im November 1963 begannen die Arbeiten an dem Neubau des Funktionsflügels. Die Planungen des Krankenhauszweckverbandes sahen vor, im 2.Untergeschoss des neuen Funktionstraktes eine Tiefgarage für Angestellte und Besucher des Krankenhauses einzurichten.
Über den Bau der Tiefgarage wurde aber sogar noch nach dem Beginn der Bauarbeiten zwischen dem Zweckverband und dem Innenministerium diskutiert. Das Land Schleswig-Holstein lehnte den Tiefgaragenbau mit der Begründung ab, das weder das Land noch der Bund Mittel für diese Anlage zur Verfügung stellen könnten. Selbst der damalige Abgeordnete des Wahlkreises Schleswig Eckernförde und MdB Dr.Gerhard Stoltenberg intervenierte vergeblich beim Innenminesterium in dieser Sache.
Der Grund für die Entscheidung des Innenministeriums dürfte die Kuba-Krise im Oktober 1962 gewesen sein, anstelle der Tiefgarage ein Ausweichkrankenhaus unter dem neuen Funktionsflügel errichten zu lassen.
Diese Unklarheit, wie das 2.Untergeschoss des neuen Funktionsflügels genutzt werden soll, führte zu Verzögerungen beim Neubau. Im Dezember 1963 setzten die “Luftschützler” des Innenministeriums durch, das anstelle der ursprünglich geplanten Tiefgarage ein “trümmer- und strahlensicheres” Ausweichkrankenhaus eingerichtet werden soll.
Erst im März 1964 ist der Bauantrag für den Neubau des Funktionsflügels mit Luftschutzräumen im Tiefkeller bei der unteren Bauaufsichtsbehörde in Schleswig eingegangen, die Genehmigung wurde mit dem Bauschein Nr.1082 vom 13.Dezember 1966 erteilt.
Das Innenministerium genehmigte die Ausführung der baulichen Luftschutzmaßnahme mit dem Erlaß vom 28.Juli 1964 und dem Nachtragserlaß vom 22.Februar 1966. Bei der konstruktiven Ausführung der Räumlichkeiten waren die Bestimmungen des § 3 Abs.1 des Schutzbaugesetztes vom 9.September 1965 zu beachten.
Im Juli 1964 liefen die Arbeiten an dem Schutzbauwerk auf hochtouren, obwohl der Bauantrag für diese Anlage noch nicht genehmigt war. Es wurde bereits das Fundament eingebracht sowie mit der Einschalung für die Außenwände begonnen. Auf Anweisung des damaligen Schleswiger Bürgermeisters Dr.Kugler sollten die Arbeiten aber “stillschweigend im jetzigen Umfang geduldet werden”, um Verzögerungen beim Bau zu vermeiden.
Die Baukosten für das unterirdische Ausweichkrankenhaus wurden mit 1,278 Millionen DM angegeben. Das Land Schleswig-Holstein unterstützte diesen zivilen Schutzraumbau mit einem Zuschuß in Höhe von 600.000 DM. Zusätzlich wurde vom Innenministerium ein weiterer Zuschuß von 278.000 DM für den allgemeinen Krankenhausbau bewilligt.
Das Krankenhaus Anfang der 70er Jahre.
Im Vordergrund der Funktionstrakt, im Hintergrund
das Bettenhaus.
2. Das Ausweichkrankenhaus
Die Schutzraumanlage sollte im Notstandsfall der Behandlung, Betreuung und Unterbringung von Kranken, Verletzten und Personal unter Notstandsbedingungen dienen.
Ausgelegt war die Anlage zur Unterbringung von insgesamt 387 Personen, davon 330 Patienten (Krankenbetten) sowie 57 Personalbetten. Der Schutzbau hatte eine Nutzfläche von 1821,86 qm und bestand aus 83 Räumen, dazu kommen die Schleusen, Flure sowie die Räumlichkeiten des Versorgungsbunkers, so dass ca. 100 Räume ingesamt vorhanden sind.
Friedensmässige Anforderungen, insbersondere die Krankenhausbauvorschriften des Landes Schleswig-Holstein, konnten für diese Anlage nicht angewendet werden.Grundlage für die Planung und Ausführung dieser Anlage diente der Entwurf der “Richtlinien für die Vorbereitung von Ausweich- und Hilfskrankenhäuser” in der Fassung vom 01.01.1963.
Die Ausführung der Schutzraumanlage sollte trümmersicher und strahlungsgeschützt sein mit einem Strahlungs-Minderungsfaktor von 1:1000 bei der Einwirkung radioaktiver Rückstandsstrahlung.
Damit die Rückstandsstahlung um den Faktor 1000 herabgesetzt wird, mußten die Decken und Wände entsprechend den “Baufachlichen Richtlinien für trümmersichere und strahlengeschützte Schutzbauten” – Absatz 5.1 und 5.2 errichtet werden. Die Decken hatten zum Schutz gegen die Rückstandsstrahlung eine Dicke von 32 cm einschließlich Belag. Die Dicke der Aussenwände wurde mit 40 cm festgelegt.
Die Anlage wurde in folgende Teilbereiche untergliedert :
– Krankenschutzbereich
– ABC-Entgiftungsteil
– Behandlungsbereich
– Versorgungsbereich
Der innere Zugang hätte im Notstandsfall über drei Treppenhäuser stattgefunden, die eine vertikale Verbindung des Schutzraumes mit den darüberliegende Stationen darstellen. Die Treppenhäuser werden unterteilt in :
– das Haupttreppenhaus (Mittelverkehrszentrum)
– das Nebentreppenhaus Ost
– das Nebentreppenhaus West.
Lediglich das Hauptreppenhaus war mit einer Rampe versehen, über die im Evakuierungsfall auch bettlägerige Patienten in Krankenbetten in den Schutzraumbau transportiert werden hätten können. Hauptaufgabe des Ausweichkrankenhauses war die Unterbringung der Krankenhauspatienten sowie Teile des Personals. Die Anlage war nicht dafür errichtet worden, Verwundete und Überlebende von Außen aufzunehmen und zu versorgen. Dennoch verfügte die LS-Anlage über einen äußeren Zugang im nordwestlichen Bereich, der unmittelbar in den ABC-Entgiftungsteil führte.
Vom Schutzbereich führten drei Notausgänge ins Freie, die Außenzugänge dieser Notausgänge enden außerhalb der Trümmerbereiches des Funktionsflügel. Zwei Notausgänge wurden im südlichen Bereich vom Versorgungsbunker aus angelegt, der dritte Notausgang befindet sich im Nordosten der Anlage.
2.1 Der Krankenschutzbereich
Wie bereits o.a. sollte die Anlage etwa 330 Patienten aufnehmen. Die Patienten wären auf vier Pflegeeinheiten verteilt worden. Jede Pflegeeinheit verfügte über eigene Betriebsräume, jeweils bestehend aus :
– 1 Funktionsraum
– 1 Teeküche
– 1 Lager
– 1 Fäkalraum
– 5 Patienten WC´s
Eine Pflegeeinheit mußte, wahrscheinlich aus Platzgründen, auf den Lageraum und ein Patienten-WC verzichten. Wieviele Betten den einzelnen Pflegeeinheiten unterstanden, ist aus der Aktenlage nicht erkennbar.
Insgesamt waren 24 Zimmer mit doppelstöckigen Betten und unterschiedlicher Bettenzahl vorgesehen :
– 1 Raum mit 6 Betten
– 1 Raum mit 8 Betten
– 7 Räume mit je 10 Betten
– 4 Räume mit je 12 Betten
– 1 Raum mit 14 Betten
– 4 Räume mit je 16 Betten
– 2 Räume mit je 18 Betten
– 3 Räume mit je 20 Betten
– 1 Raum mit 22 Betten
Die Größe der Bettenräume betrug zwischen 11,13 qm (6 Bettenraum) und 37,83 qm (22 Bettenraum).
2.2 ABC-Entgiftungsteil
Der ABC-Entgiftungsteil war so angeordnet, dass eine kurzwegige Verbindung zum Behandlungsteil und zu den Krankenschutzräumen bestand. Der ABC-Entgiftungsteil verfügte über folgende Räumlichkeiten :
– 1 Spürraum (Raum für Aufnahme, Messung und Verteilung)
– 1 Lagerraum für ABC-verunreinigte Kleidung
– 1 WC
– 1 ABC-Entgiftungsraum
– 1 Raum für chirurgische Vorbehandlung
– 1 Nachmessraum
– 1 Umkleideraum für saubere Wäsche
Der Spürraum war neben dem inneren Zugang auch über den einzigen Außenzugang über eine Schleuse zu erreichen. Der Raum für die ABC-verunreinigte Kleidung war mit dem Spürraum über eine gasdichte Tür in 1,70 m Höhe verbunden. Direkt an den Spürraum angeschlossen war der eigentliche Entgiftungsraum, ausgestattet mit zwei Duschen und Waschmöglichkeiten. Diesem Raum schließen sich der chirurgische Vorbehandlungsraum als auch der Nachmessraum an. Durch den Nachmessraum wären alle im Entgiftungsteil befindlichen Personen durchgeführt worden, bevor sie über den Wäsche- und Umkleideraum entweder zum eigentlichen Behandlungsteil oder zu den Krankenschutzräumen geführt worden wären.
2.3 Der Behandlungsteil
Direkt neben dem ABC-Entgiftungsteil wurde der Behandlungsbereich einschließlich dem operativen Behandlungsteil eingerichtet. Dem Behandlungsbereich waren folgende Räume zugehörig :
– 1 Labor
– 1 Röntgenraum
– 1 Dunkelkammer
– 1 Ambulanz mit Gipsraum (34,20 qm)
– 1 Sterilisationsraum (20,61 qm)
– 2 OP-Vorbereitungsräume (18,75 qm und 16,40 qm)
– 2 OP-Räume (je 20,61 qm)
– 1 Lagerraum für Arneimittel
– 1 Lagerraum für schmutzige OP-Wäsche
– 1 Lagerraum für saubere OP-Wäsche
– 2 WC´s
Zwischen den beiden OP-Räumen lag der Sterilisationsraum, von dem aus beide OP´s bedient worden wären. Der nördliche OP-Raum hatte zudem eine direkte Verbindung zum Ambulanz- und Gipsraum.
2.4 Der Personalteil
Das Personal hatte seine Räumlichkeiten im nördlichen Schutzraumbereich, in unmittelbarer Nähe des ABC-Entgiftungsbereiches und dem Behandlungsbereich.
Die Personalräume :
– 5 Räume mit je 6 Betten
– 1 Raum mit 3 Betten
– 2 Räume mit je 12 Betten
– 2 Räume mit je 2 WC´s
Das Personal wurde deutlich beengter untergebracht als die Patienten. Während das 6 Bettenzimmer der Patienten eine Größe von 11,13 qm hatte, lag die Größe der 6 Bettenzimmer des Personals bei etwa 5,78 qm. Die Personalbetten waren dreistöckig angeordnet.
2.5 Der Wirtschaftsteil
Für die Aufrechterhaltung einer Notversorgung während der erforderlichen Aufenthaltszeit in den Schutzräumen wurde zentral gelegen eine Notküche mit Vorratsraum für die Bevorratung mit Lebensmitteln vorgesehen. Neben der Notküche wären der Chefarzt und die Verwaltung untergebracht worden.
Die einzelnen Wirtschaftsräume :
– Notküche (39,62 qm)
– Lebensmittel-Lager (28,20 qm)
– Verwaltung/Chefarzt (17,60 qm)
– Raum für Tiefbrunnen (6,64 qm)
– der Versorgungsbunker (Erklärung unter Absatz 3.)
Der Tiefbrunnen liegt im nördlichen Schutzraumbereich zwischen den Bettenräumen des Personals und dem Behandlungsteil. Es war geplant, dass das Ausweichkrankenhaus für den Fall der Unterbrechung des öffentlichen Versorgungsnetztes oder der Verunreinigung des Wassers durch radioaktive, biologische oder chemische Substanzen von dem Tiefbrunnen netzunabhängig mit Wasser versorgt wird. Der Tiefbrunnen bestand aus einer Rohrpumpen-Brunnenanlage, die Pumpe war an das Notstromaggregat angeschlossen. Die Brunnenanlage reichte etwa 5,50 m tief in das Erdreich.
Die Abwässer wären ungeklärt in das vorhandene Kanalisationsnetz der Stadt eingeleitet worden.
Die gesamte Installation für Elektro, Wasser- und Abwasser wurde in einem Kriechkeller verlegt, der unter dem 2.Untergeschoss angelegt wurde. Das Schutzbauwerk verfügte somit über einen Keller, auch wenn dieser nur eine Raumhöhe von einem Meter hatte. Streng genommen hat das Martin-Luther-Krankenhaus somit 3 Untergeschosse.
Die Schutzraumanlage sollte von der Fernsprechanlage des Krankenhauses eine Nebenstelle erhalten, die im Funktionsraum der Krankenstation installiert worden wäre. Die Nebenstelle wäre umschaltbar auf den Hautanschluß gewesen. Die Verständigung innerhalb der Schutzraumanlage sollte über Feldfernsprecher nach Bedarf frei verlegter Fernsprechkabel erfolgen.
3. Der Versorgungsbunker
Während das Schutzbauwerk innerhalb des Grundrisses des darüberliegenden überirdischen Funktionstraktes eingerichtet wurde, liegt nach Südosten hin dem Schutzraumbau vorgelagert der Versorgungsbunker. Der Versorgungsbereich beinhaltet folgende Räumlichkeiten :
– 4 Filterräume
– 3 Räume für Grobsandfilter, die jeweils in Kammern unterteilt waren
– 1 Raum für Notstromaggregat
– 1 Tanklager
– 2 Gänge zu den Notausgängen mit Schleusen
Der Versorgungsbunker ist über eine Dehnungsfuge mit dem Ausweichkrankenhaus verbunden um die Übertragung von Vibration durch den Betrieb des Notstromdiesels zu minimieren. Das wassergekühlte Diesel-Notstromaggregat versorgt auch im Friedensfall das Krankenhaus bei Ausfall des Stromnetzes mit einer Mindestmenge an Energie. Darum war eine Minimierung der Vibrationen von großer Bedeutung.
Die Lüftungsanlagen sind wie folgt gegliedert :
1. Normalbelüftung
Die als Normallüftung arbeitenden Anlagen führen die Luft, die über den Grobsandfilter angesaugt wird, in ein Kanalsystem aus verzinktem Stahlblech oder Kunststoff zu den zu belüftenden Räumen. Die in die Zuluftkanäle eingebauten Zuluftgitter bringen die vorgesehenen Luftmengen verteilt in die Räume.
Nach Durchspülen der Räume tritt die Zuluft der direkt zu belüftenden Räume über Luftauslässe in die Gänge zurück und wird durch den vorgeschriebenen Überdruck
im gesamten Bauwerk den indirekt zu belüftenden Räumen zugeführt. Nach Durchspülen der indirekt zu belüftenden Räumen tritt die Luft wieder in die Gänge zurück. Eingebaute Schalldämpfer minimieren das mögliche Luftgeräusch.
2. Schutzbelüftung
Die Schutzluft – 1/5 der Normalluft – wird über einen Schutzlüfter durch das Grobsandfilter und ABC-Filter angesaugt und in den Zuluftkanal gedrückt, um dann auf demselben Weg wie die Normalluft zu den zu belüftenden Räumen zu gelangen. Die Rückluft geht denselben Weg wie die Normalluft ins Freie.
3. Notbelüftung
Sollte das Notstromaggregat ausfallen, sind Notbelüftungsanlagen mit Handbetrieb vorgesehen, welche in ihren Grössen nach den Vorschriften des Bundeswohnungsbauministeriums dimensioniert sind. Bei Handbetrieb wäre das jeweilige ABC-Filter aufgrund seines grossen Widerstandes nicht benutzt worden, die Luft wäre nur über das Grobsandfilter angesaugt worden. Die Grobsandfilter wurden ausgelegt für eine Luftmenge von 60 Liter/Minute pro Quadratmeter. Aus Platzgründen wurden die Grobsandfilter zweistöckig gebaut.
Die Maschinenräume für die Schutzbelüftung sind mit schwimmenden Estrich versehen, die Wände und Decken sollten schallisoliert werden, um zu verhindern, dass der Körperschall in den Maschinenräumen auf das Gebäude übertragen wird. Die Zuluft für den OP-Trakt wäre über Bactericidol-Filter keimfrei gemacht worden.
Eigene Abluftanlage sollten die folgenden Räume erhalten :
– Abort und Fäkalienräume
– Notküche
– Raum für Notstromversorgung
– Raum für Wasserversorgung
– das Labor
– Dunkelkammer
– die OP-Räume
Jede der vier Belüftungsanlagen sollte mit einem Lufterhitzer versehen werden, der so ausgelegt worden wäre, dass die Einblastemperatur +20 Grad C erreicht wird bei einer Aussentemperatur von -15 Grad C. Der Wärmebedarf der getrennt voneinander arbeitenden Anlagen wird wie folgt angeben :
1. 74000 kcal/h
2. 37000 kcal/h
3. 37000 kcal/h
4. 37000 kcal/h
4. Im Rohbau fertiggestellt
Wie bereits o.a. erreichte das Ausweichkrankenhaus niemals einen betriebsfähigen Status. Die Arbeiten an dieser Anlage endeten im Januar 1971.
Am 28.Januar 1971 wurde “das Notkrankenhaus im Luftschutzbunker im Rohbau ohne Einrichtung fertiggestellt”.
Schon in den Planungsunterlagen vom Mai 1964 heißt es, das im Rahmen der verfügbaren Mittel die Baukörper zu erstellen sind einschließlich der erforderlichen Installationsleitungen und der betriebsbereiten Be- und Entlüftungsanlagen, mit Ausnahme der Betriebseinrichtung, der Geräte und des Inventars.
Einen luftschutzmäßigen Nutzen bekam das Schutzbauwerk im Jahr 1979. Das Luftschutzwarnamt Hohenweststedt hatte der WD-Leitmeßstelle 12 zusätzliche Räume im 2.Untergeschoß des Krankenhauses angemietet. Es war geplant, die Räumlichkeiten für die Tätigkeit der Meßstelle herzurichteten. Weiterhin heißt es, dass die zeitweilige Nutzung der geschützten Kellerräume zu Übung und Ausbildung ihrer Zweckbestimmung entspricht.
Unklar war jedoch, ob die Lüftungsanlage in der Lage war, den erforderlichen Luftwechsel sicherzustellen.
Gegenwärtig werden die Räumlichkeiten des ehemaligen Schutzbauwerkes hauptsächlich als Krankenhausarchiv verwendet. Im Laufe der Jahre erfolgten Installationen von Versorgungs- und Entsorgungsrohren sowie Wanddurchbrüche, so dass die Anlage heute eher wie ein normaler Keller aussieht.
Der ursprüngliche Zweck des 2.Untergeschosses ist heute in Vergessenheit geraten.