Die letzte große Baulücke im westlichen Bereich der Freiheit wird endlich geschlossen. Schon seit Anfang Juni sind die Tiefbauarbeiten in der Baugrube des alten Fabrikhofes in Gange. Bei einem Bilderbuchwetter, die Sonne und die Schlei zeigten sich von ihrer schönsten Seite, wurde am Freitag, dem 13. Juli, der Grundstein für das 30 Millionen Euro umfassende Projekt gelegt. Die Firma Manke-Bau aus Henstedt-Ulzburg erwarb das Grundstück Ende 2016, nachdem das Team Vivendi endgültig aufgegeben hat. „Die Freiheit in Schleswig beobachte ich schon seit zehn Jahren.“ erklärt Geschäftsführer Christian Manke. „Wir hatten mehrere Male versucht, vom Team Vivendi Grundstücke zu erwerben, aber wir kamen nicht zusammen.“
Vom „Alten Fabrikhof“ spricht keiner mehr, das neue Projekt trägt den Namen „54° Nord Schleswig“. Die Pläne vom Team Vivendi wurden ebenfalls verworfen. „Die ursprüngliche Blockbebauung entspricht nicht unseren Vorstellungen. Die geplanten Wohnungen mit bis zu 200 m² waren zu groß.“ erklärt Projektleiter Jörk Thüsing. 54° Nord besteht aus fünf einzelnen Gebäuden, zwischen denen Raum für Grünflächen und dem Schleiblick bleibt. Von jeder Wohnung aus gibt es einen Blick auf die Schlei, das gehört zum übergeordneten Konzept. Durch eine gemeinsame Tiefgarage sind alle Baukörper miteinander verbunden.
Im ersten Bauabschnitt entstehen zunächst zwei Häuser mit jeweils 22 Wohnungen von 54 m² bis 97 m². Alle Wohnungen sind mit dem Aufzug erreichbar und verfügen über eine Terrasse. Im ersten Haus sind bereits 70 % der Wohnungen vergeben, spätestens im dritten Quartal 2020 sind die beiden Häuser fertig. Interessenten kommen überwiegend aus der Region, aber auch Auswärtige haben gekauft, wie Ida Thrun. Sie wohnt mit ihrem Mann in Frankfurt/Main und hat sich nun eine Zweitwohnung mit Schleiblick gekauft. „Ich möchte wieder in meiner Heimat sein, ich liebe die Nähe zum Wasser.“ erzählt die gebürtige Dänin.
Für Jonas Kähler war die Grundsteinlegung eine Premiere in seiner Funktion als dritter stellvertretender Bürgermeister. „Das Projekt ist ein Meilenstein für die Entwicklung der Freiheit.“ sagte Kähler, der in seiner Ansprache die Bedeutung herausstellte, die die Kaserne „Auf der Freiheit“ für Schleswig hatte. „Die Schließung der Kaserne war eine Zäsur in der Geschichte der Stadt.“ Kähler bedankte sich bei der Firma Manke, dass sie den Weg nach Schleswig gefunden hat. „Nun kann der westliche Teil der Freiheit vollendet werden.“
Derzeit wird in der Baugrube gebohrt. Für den ersten Bauabschnitt müssen 222 Pfähle mit einer Länge zwischen 10 m und 14 m eingebracht werden. Die Zeitkapsel, befüllt mit Münzgeld, einer Ausgabe der Flensborg Avis, den Wünschen einiger Wohnungseigentümer und einem Gruß der Projektleiters, drückten Jonas Kähler und Jörk Thüsing in den frischen Beton von Pfahl Nr.17. Nebenbei teilte Christian Manke mit, dass seine Firma auch das Grundstück des Regattaquartiers erworben hat. Nach Fertigstellung des 54° Nord Projekts in vier Jahren wird Manke-Bau das Regattaquartier entwickeln.
Links:
Geschichte des alten Fabrikgebäudes
Besichtigung Stabsgebäude 43 (2008)
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